Ende Januar stand Prag als Reiseziel auf dem Plan. Zuletzt bin ich im Rahmen meiner Abschlussfahrt der 10. Klasse in Prag gewesen und kann mich so gut wie überhaupt nicht daran erinnern, weshalb ich diese Reise als meinen ersten richtigen Besuch in Prag angesehen habe. Freitag Nachmittag ging es dann also los. Die Fahrt gestaltete sich wunderbar, der Leihwagen war groß genug für uns alle, die Straßen waren glücklicherweise frei von Staus oder ähnlichen Einschränkungen und selbst ein kurzer Abstecher nach Pirna konnte niemandem die Laune verderben. Insbesondere hinter der Grenze, also im tschechischen Teil der Reise, gefiel mir die Fahrt so gut, dass ich einen bestimmten Autobahnabschnitt gleich 4 Mal ansehen wollte und daher im Kreis fuhr. Eventuell lag es auch daran, dass mich Frau Navigationssystem gnadenlos angelogen hatte und ich den existierenden Verkehrsschildern aus Prinzip und Treue gegenüber Frau Navigationssystem keine Aufmerksamkeit schenken wollte, aber das ist nur eine Vermutung. Als wir gegen 22 Uhr endlich im Hostel im Zentrum Prags angekommen sind, wurden wir bereits sehnsüchtig erwartet und sogleich nach oben geführt. Unser Zimmer entpuppte sich als ein komplettes Appartment für 8 Personen, dass sämtliche Erwartungen erfüllte. Gut, es war kein Whirlpool vorhanden, aber so richtig hatte den wohl auch niemand erwartet. Die beiden geräumigen Zimmer hatten jeweils 4 Betten, dazu gab es einen großen Flur und eine gut ausgestattete Küche. Einzig die Tatsache, dass nur ein Badezimmer vorhanden war, sorgte zunächst angesichts der Tatsache, dass wir 8 Personen waren, anfangs für besorgte Minen, aber im Nachhinein betrachtet kann man sagen, dass auch das kein wirkliches Problem war. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es los ins Prager Nachtleben, wobei zunächst Geld besorgt werden musste. Das war einfacher gesagt als getan, denn es ließ sich eine ganze Zeit lang kein Geldautomat ausfindig machen. Nachdem wir endlich fündig geworden waren, dauerte es weitere 20 Minuten, bis endlich jeder sein Geld in den Händen hielt, bis wir uns anschließend nach Orten umschauen konnten, an denen wir das frisch erhaltene Geld freudig wieder ausgeben konnten. Die Suche dauerte nicht lang, eine gut versteckte Bar (die irgendwas mit "Popo" im Namen hatte, weshalb es anfangs skeptische Blicke gab) entpuppte sich als hervorragender Ort, um Bier, Vodka und allerlei andere Dinge zu sich zu nehmen. Später nahmen wir auch noch die gesamte Tanzfläche in Beschlag, um gegen 3 Uhr erfreut und auch ein wenig stolz feststellen zu können, dass wir Berliner schon ein hohes Durchhaltevermögen besitzen, denn bis auf uns war kaum noch jemand auf den Beinen. Da wir aber natürlich alle jung und unglaublich fit sind, standen wir am nächsten Tag pünktlich um 13 Uhr (!) im Foyer unseres Hostels, um uns einer Führung durch Prag anzuschließen. Es folgten 2 sehr unterhaltsame und informative Stunden, in denen uns Ashley aus Australien durch die Stadt führte und dabei lebhaft und mit allerlei Mimik und Gestik aus der langen Geschichte Prags erzählte. Da das Wetter recht unfreundlich und kalt war, habe ich wohl vergessen, was anschließend passierte. Abends stand aber zumindest noch der Pubcrawl auf dem Plan, der aber bei Weitem nicht so schön war wie vor 3 Monaten in Budapest. Diesmal trafen wir auf massig Jugendliche, deren einziger Lebensinhalt an diesem Abend darin bestand, mehr Alkohol zu trinken als je ein Mensch zuvor getrunken hat. Nun sind sie auf diesem Weg vermutlich allesamt kläglich gescheitert, doch konnte man dem einen oder anderen glasigen Blick durchaus entnehmen, dass sie den Fehler ihrer Taten zumindest ansatzweise erkannt haben. Ach ja: Wir tranken später natürlich fleißig mit, amüsierten uns mehr oder weniger gut und mussten uns gegen eine "leicht" angetrunkene südamerikanische Stalkerin wehren. Der nächste Tag kam und mit ihm die schwere Aufgabe, spätestens um 11 Uhr das Hostel verlassen zu haben. Da uns jedoch draußen die Sonne mit einem Lächeln begrüßte, haben wir es gut gelaunt geschafft. Die Sachen wurden im Auto verstaut, die Kamera herausgeholt und schon ging es los in Richtung Karls-Brücke und Burg. Die Sonne begleitete uns den Rest des Tages und sorgte dafür, dass wir auch trotz eisiger Temperaturen niemals ganz erfroren. Zu guter Letzt gab es noch ein wunderbares Essen in einem Restaurant, bei dem besonders die "Kellner" die Bezeichnung rustikal verdient haben. Geschmeckt hat´s trotzdem super! Ach ja, hier noch ein paar Bilder:
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Eine Antwort bisher.

  1. Sven Hesse sagt:

    Ja schön war es gewesen… Toller Schreibstil!

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